Das neue Album "The Bachelor" des Ausnahmekünstlers (statt Ausnahmekünstler steht bei allen anderen Kritiken die sich mit Herrn Wolf befassen das Wort "Paradiesvogel"...einfallsreich oder?) Patrick Wolf erscheint zwar erst nächste Woche, führt aber schon zu reichlich Aufruhr und Begeisterungsstürmen. Angebrachterweise fragt sich da der Musikliebhaber?
Zuerst zu den Infos: Nachdem sich Patrick Wolf gegen seine erste Idee ein Doppelalbum mit dem Titel "Battle" zu veröffentlichen entschied, kommt nun "The Bachelor" welches zu Beginn des nächsten Jahres mit "The Conqueror" ergänzt wird. Dies bedeutet: doppelte Vorfreude. Klug, der Patrick Wolf. Für die Aufnahmen holte er sich die Unterstützung von Produzenten, Sänger/innen (Matthew Herbert, Alec Empire, Eliza Carthy und Thomas Bloch) und sogar eine Schauspielerin. So ist Tilda Swinton auf drei der Titel sprechenderweise zu hören ("Theseus", "Thisket" & "Oblivion"). Besondere Erwähnung verdient meiner Ansicht nach Eliza Carthy, die den "weiblichen" Part auf dem titelgebenden Track singt. Während ich (und wohl viele andere) Eliza Carthy als Folkmusikerin mit zwar tiefer, aber nicht männlicher Stimme, kenne, war ich extrem überrascht, als ich rausfand, dass es Elizas Stimme ist, die so männlich, harsch und doch wunderbar auf "The Bachelor" tönt. Da ich nun schon einen der Titel ansprach, möchte ich hier gleich ergänzen, dass eben dieser der Beste des Albums ist. Mitreissend, dank der Geigen sogar etwas folkig und einfach wunderbar. Zum wieder und wieder und wieder...hören.
Das gesamte Album ist ein, ja so kann man es durchaus nennen, überladenes, pompöses musikalisches Meisterwerk. Weder mit elektronischen Klängen, noch mit Instrumenten aller Art (Piano, Geigen, Cembalo...) wird gespart. Dazu kommt die Stimme des jungen Briten, die über allem steht, teilweise gedoppelt wird oder etwas verzerrt, doch immer durch eine faszinierende Klarkeit brilliert. So ist es zwar ganz nett, Tilda Swinton sprechen zu hören, die Unterstützung bräuchte Patrick Wolf aber im Grunde nicht. Er selbst reicht völlig.
Das erste Hören kann überfordern, doch man erkennt sofort, dass das Album gefüllt, ja übervoll, mit Titeln ist, in die man sich sofort verliebt, die man sofort nochmals hören will. Man kann sich kaum entscheiden welches nun der Beste Track ist, zumal man bei jedem hören neues entdeckt, so vielschichtig ist das dargebotene. So sind viele der Titel extrem mitreissend ("Oblivion", "Damaris", "The Bachelor", "Count of Casualty") und man findet sich in der U-Bahn (oder anderen öffentlichen Plätzen) absolut verzückt (verzaubert vielleicht sogar?) zum Takt wippen, ohne die Blicke der anderen zu realisieren. Während das Album vorrangig die etwas beschwingteren, lauteren Töne vorantreibt, so ist doch für die leiseren Töne gesorgt, so bei "Thisket" und "The Sun is often out". Zwar wirken auch diese Tracks durch Streicher epochal, doch an Schönheit mangelt es definitiv nicht.
Ich empfehle dieses Album allen, die sich nicht mit dem Typischen zufriedengeben (wollen) und die gerne bereit sind, elektronische Klänge und dramatisch aufgebauscht Titel zu akzeptieren. All dies meine ich im positivsten Sinn, denn Patrick Wolfs "The Bachelor" ist eines der besten Alben, die ich in den letzten Jahren hören durfte. Also ran an das gute Stück!
Keine Frage:
Fünf von fünf (imaginären) Sternen
Und natürlich der Bachelor zum hören (Ist es nicht UNFASSBAR, dass da wirklich Eliza Carthy singt?????)
Ich war mit meinem Urteil da eindeutig viel zu voreilig. Aber man lernt ja aus Fehlern.
AntwortenLöschenDiese Platte wird immer besser, je öfter man sie hört!
Einzig das Cover gefällt mir immer noch nicht, aber das ist ja auch nur Beiwerk.
das ist definitv eine Platte die es sicg lohnt imme rund immer wieder zu hören. Mit dem Cover geb ich dir recht, aber das ist in dme Fall nur zweitrangig, wie du schon sagtest.
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