Samstag, 17. Oktober 2009

#44 Neu auf den Ohren: Rykarda Parasol - For Blood And Wine

Für alle, die keine Lust haben, sich in der kalten Jahreszeit gemütlich auf dem Sofa zu aalen: wie wäre es mit einer Dosis selbstauferlegter Gänsehaut? Da wüsste ich jemanden: Rykarda Parasol. Die Frau heißt wirklich so, und genau so exotisch wie ihr Name ist auch die Musik auf ihrem zweiten Vollwerk. Die Stimme - meist sehr tief, mal brüchig, meist aber selbstbewusst, geradezu breitbeinig daherstampfend, erinnert oft an Patti Smith oder PJ Harvey. Die Musik von einer Düsternis, die einen Nick Cave neidisch machen könnte, handelt hauptsächlich von Verlust und Tod. Nein, fröhlich oder leicht verdaulich ist die Musik von Rykarda Parasol, die sie selbst als „Rock Noir“ bezeichnet, gewiss nicht. Im Opener „The Road Is Long“ bereitet sie uns vor:

The road is long with treachery
It winds just like a drunken snake
I walk the rue without care of bother
Though behind every bend I know
Evil follows me down

Inmitten all der Hoffnungslosigkeit, Bitterkeit, Zerissenheit, kurz: dem Unheil, schafft es die zierliche Blondine aus San Francisco noch, ihre Gefühle in wundervolle, teilweise melancholisch schwermütige, teils rumpelnde Melodien einzubetten, denen man spätestens nach dem zweiten Hören völlig erliegt. 16 verstörend und gleichzeitig fesselnde Stücke sind auf „For Blood And Wine“ vereint, das am 20. Oktober erscheinen wird. Für alle Fans des Folk (oder Rock) Noir, die auch gerne Woven Hand, Marissa Nadler, Emily Jane White, PJ Harvey usw. hören, ist dieses Album auf jeden Fall einen Versuch wert. Von mir gibt’s dafür 4 Sterne.
Hier die Website (die sich auf jeden Fall allein der eingestellten Texte wegen lohnt) und natürlich Myspace.


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