
Nachdem ich in letzter Zeit nicht allzu viel Musik fand, die mich richtig aus den Schuhen feuern konnte, nun endlich wieder ein Lichtblick! Und der kommt ausgerechnet von Mirah. Diese Dame, die ich zwar nie wirklich schlecht fand, aber eben auch nicht berauschend oder sonderlich aufregend, sorgte nun doch bei mir für eine auffallend positive Überraschung. Was mal wieder beweist, dass man viele Künstler nie so einfach abstempeln darf, sondern immer wieder die Ohren unvoreingenommen aufstellen sollte. Und dabei ist das neue, mittlerweile vierte Studioalbum von Mirah Yom Tov Zeitlyn vollkommen unaufgeregt. Tatsächlich sind es herrliche, intelligente Songs, die gerade durch ihre Zurückhaltung bestechen. Aber Vorsicht, wer Zurückhaltung mit Langeweile verbindet, liegt hier komplett daneben. Wunderschöne Melodien gibt es hier zu hören, da übernehmen Streicher spontan die Hauptstimme, dort stimmt ein Glockenspiel mit ein und plötzlich kommen Bläser zum Einsatz, die beinahe an
Calexico erinnern…darüber schwirrt souverän Mirahs (stellenweise) an
Emiliana Torrini erinnernde Stimme und erschmeichelt sich sofort einen besonderen Platz in meinem Ohr. Mit jedem neuen Titel kommt wieder eine neue Wendung mit einem Feuerwerk an ganz eigenen Klängen, und dennoch ist es ein Album, das absolut in sich stimmig ist. Was mal wieder zeigt, dass keine überladene Produktion nötig ist, um nachhaltig zu beeindrucken. Ein gutes Songwriting reicht völlig aus. Für mich endlich wieder ein Album, das meinen CD-Player wohl nicht mehr so schnell verlassen wird, und das Anlass ist, mir doch noch einmal seine Vorgänger anzuhören. Anspieltipp (neben nahezu allen!): "The Forest".
Mein Fazit: 4 von 5 Sternen
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen