Donnerstag, 23. April 2009

#12 Neu auf den Ohren: Begushkin - Nightly Things/ King's Curse

Nachdem ja nun Maria Taylor als gutes neues Album ein ziemlicher Reinfall war, habe ich mir überlegt, mal wieder was zu rezensieren, das zwar schon seit einiger Zeit auf dem Markt zu haben ist, für mich jedoch völlig neu war. Und wie so oft, bin ich rein zufällig über diesen Künstler gestolpert. Sein Name: Dan Smith alias Begushkin. Der gute Mann hat bereits zwei Alben herausgebracht, und war mir bisher gänzlich unbekannt. Leider konnte ich mich wirklich nicht entscheiden, welches der beiden Alben ich hier vorstellen sollte. Deshalb nehme ich einfach beide. Denn: die Musik ist schlichtweg grandios und genau das Gegenteil von dem, was ich in letzter Zeit bei anderen Alben bemängelt habe. Hier ist wirklich eine absolute Hingabe in jedem Song zu hören, eine Detailverliebtheit und vor allem KEINE Sekunde Langeweile. Grob lässt sich sagen, Begushkin klingt wie eine Mischung aus Bonnie "Prince" Billy und Wovenhand (oder auch frühe 16 Horsepower). Auf dem ersten Album "Nightly Things" geht es noch akustischer zu, als auf dem rockigeren Nachfolger King‘s Curse. Würde ich versuchen, beide in ein Genre zu packen, käme vielleicht etwas wie alternative-lofi-americana-singersongwriterfolkrock heraus. Stimmlich erinnert Begushkin an Will Oldham, jedoch singt er deutlich kräftiger und druckvoller. Spektakuläre Melodien, eine reiche Instrumentierung und eine Vielzahl an neuen Ideen und Wendungen sind in die verschiedenen Titel eingebaut. Von der Stimmung her wären sowohl Nightly Things als auch King’s Curse der wahrscheinlich perfekte Soundtrack für einen Abend in der Wüste (übrigens: besonders passend dazu das Lied Death Valley mit beinahe orientalischer Instrumentierung und einer wunderschönen Frauenstimme im Hintergrund). Zu meiner Freude kommt noch hinzu, dass sowohl das Schlagzeug, als auch die Gitarren oft an die großen Bands der 70er Jahre erinnern, womit dann noch wirklich der Kirsche auf dem Sahnehäubchen eine Portion Schokostreusel aufgesetzt wird. Beide Alben fordern bestimmt einige Arbeit des Hörers ein, denn das Songwriting ist nicht immer gleich eingängig. Wer sich aber auf die Musik einlässt, wird reich belohnt. 

Wen das neugierig gemacht hat, hier gibt es das Lied Nightly Things zum anhören:


Für mich mal wieder eine absolute Neuentdeckung, die auf jeden Fall viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte und meinen Plattenspieler nicht mehr so schnell verlassen wird (beide Alben sind relativ günstig auf Vinyl zu haben).
Deshalb wird heute geklotzt statt gekleckert mit gleich zweimal 5 von 5 Sternen.

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